Wappen Bremen

Die Geschichte Bremens geht zurück bis ins erste Jahrhundert nach Christi. In der Zeit vom 1. bis 8. Jahrhundert entstanden an den Ufern der Weser erste Siedlungen. Erstmals namentlich erwähnt wurde Bremen im 9. und 10. Jahrhundert als Brema, Bremun oder auch Bremae. Der Wortstamm Brem bedeutet dabei so viel wie Rand oder Einfassung, was sich hier wohl auf das Wasser bezieht. Unter Kaiser Barbarossa wurde Bremen 1186 zur Reichsstadt und trat 1260 der Hanse bei. Zu dieser Zeit wurden Verträge mit einem Siegel beschlossen. Auf dieses Siegel geht die spätere Gestaltung des Wappens zurück.

Die Entstehung des Wappens

Als Zeichen der Unabhängigkeit legte sich der Bremer Rat im 13. Jahrhundert ein eigenes Siegel zu, um geschlossenen Verträgen Rechtsgültigkeit zu verleihen. Erstmals taucht dieses Siegel in einer Urkunde aus dem Jahr 1229 auf. Es zeigt einen Bischof mit Mütze und einem Krummstab, sowie einen Kaiser mit Krone und Reichsapfel, die über ihren Köpfen einen Dom tragen. Ebenfalls zu sehen ist eine Stadtmauer mit Tor. Bei den Abgebildeten handelt es sich um Willehad und Karl den Großen, die nach mittelalterlichen Überlieferungen die Gründung der Stadt und den Bau des Doms initiiert haben. Dieses Siegel wurde jedoch 1366 zerstört, als der damalige Erzbischof aus der Stadt vertrieben wurde. Das neu gefertigte Siegel zeigte ebenfalls einen Kaiser. An die Stelle des Bischofs rückte der Apostel Petrus, der unter anderem einen Schlüssel in Händen hielt. Dieses Siegel wurde bis ins 19. Jahrhundert verwendet und verlor seine Bedeutung endgültig mit einem Erlass vom 19. Dezember 1833, der eine neue Erbe- und Handfestenordnung festlegte. Das Siegel befindet sich noch heute im Archiv der Stadt.

Der Schlüssel als Symbol

Der noch heute im Wappen Bremens dominante Schlüssel geht zurück auf den Heiligen Petrus, der Schutzpatron des Bremer Doms ist. Der Schlüssel symbolisiert den „Himmelsschlüssel“, dessen Bedeutung auf ein altes Bibelzitat zurückzuführen ist, das „Ich will Dir die Schlüssel des Himmelreiches geben“ lautet. Schlüssel spielten bereits zu früheren Zeiten auf Münzen eine bedeutende Rolle. So findet man neben der häufig verwendeten gekreuzten Doppelschlüsseln seit 1369 auch einen einzelnen Schlüssel mit einer charakteristischen Bartform, die allerdings von später verwendeten Version eines Bartes mit vierfacher Einrollung abwich.

Das Bremer Wappen – die Entstehung

Seit 1634 wird der Schlüssel in der seinerzeit offiziell vom Bremer Rat beschlossenen Variante verwendet. Die Farben des Wappens zeigen die Farben der Hanse – Rot und Weiß. Bereits 1405 wurden Engel als Schildträger in der Petruswange des Ratsgestühls dargestellt. Ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert finden sich zunehmend Löwen in den Darstellungen, die die Engel ersetzten. 1617 wurde ein Helm hinzugefügt, der, wenn auch zwischenzeitlich sanktioniert, noch heute das Bremer Wappen in Form einer Krone ziert.

Das Wappen zu Zeiten Napoleons

Unter Napoleon wurde das Wappen grundlegend neu gestaltet. Er hatte 1804 die Biene zu seinem Wappentier erkoren. Bienen gelten als ältestes Symbol Frankreichs, und werden mit Unsterblichkeit und Wiedergeburt assoziiert. Rot und Gold wiederum sind die Wappenfarben der Familie Bonaparte. So waren auch auf dem Bremer Wappen zu dieser Zeit drei goldene Bienen in einem Schildhaupt zu sehen. Beibehalten wurde der Schlüssel, der in schwarzer Farbe auf goldenem Grund gezeigt wurde.

Das Bremer Wappen heute

Auch wenn sich Bremen zunächst dieser Anweisung Napoleons fügen musste, kehrte es später zu seinem eigenen Wappen zurück. In der Wappenordnung von 1891 finden sich Ausführungen, die das Bremer Wappen detailgenau beschreiben. Auf einem roten Schilde befindet sich ein nach rechts aufgerichteter Schlüssel. Der Bart des silbernen Schlüssels in gotischer Form zeigt dabei nach links.
Gemäß der Wappenordnung führt Bremen seither vier unterschiedliche Wappen. Das kleine Wappen, das nur den Bremer Schlüssel zeigt, das mittlere Landeswappen, das den Schlüssel auf rotem Grund mit einer Krone zeigt, das große Landeswappen, bei dem das rote Wappen rechts und links von Löwen gesäumt wird und das opulente Flaggenwappen.
Während das Flaggenwappen, wie bereits der Name sagt, nur noch auf Flaggen und im Siegel des Senatspräsidenten zu sehen ist, ziert das große Wappen zum Beispiel die Uniformen von Polizei und Feuerwehr.

Das am meisten gebräuchlichste Wappen dürfte das mittlere Wappen sein. Es zeigt den nach rechts aufgerichteten silbernen Schlüssel mit vierpassiger Reite auf rotem Grund. Ein Symbol, das sich als „Bremer Schlüssel“ manifestiert hat. Auf der oberen Seite des Wappens befindet sich eine goldene Krone mit fünf Zinken in Blattform, die mit Edelsteinen verziert ist. Bei dem ebenfalls häufig zu sehenden mittleren Wappen wird das rote Schild von goldenen Löwen flankiert, deren Blick nach außen gewendet ist und ruht zusätzlich auf einer Konsole.