Wappen Bayern

Das bayerische Wappen oder auch Staatswappen wurde am 5. Juni 1950 eingeführt. In diesem Zusammenhang wurde das „Gesetz über das Wappen des Freistaates Bayern“ erlassen. Das Wappen von Bayern existiert als kleines und als großes Staatswappen. Der Entwurf stammt aus dem Jahr 1945 und aus der Feder von Eduard Ege.

Geschichte des Staatswappens von Bayern

Zur Zeit der Monarchie, die in Bayern im Jahre 1918 ein Ende fand, bestand des Landeswappen des Freistaates stets aus dem Wappen des jeweils regierenden Monarchen. Bis 1936 wurde ein eigens geschaffenes Staatswappen verwendet, das von Otto Hub entworfen wurde. Es wurde jedoch bereits mit der Gleichschaltung im Dritten Reich abgeschafft und 1936 verboten. Nachdem Bayern nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein eigenes Bundesland wurde, verwendete man das verbotene Wappen nicht weiter, sondern beauftragte Eduard Ege mit dem Entwurf eines neuen Wappens. Als Vorbild diente das Königswappen von Ludwig I. mit vier Feldern für die jeweiligen Landesteile. Diese sind Altbayern, Franken, Niederbayern und Schwaben. Der Schild wird von Löwen gehalten und auf seinem Haupt ruht eine Volkskrone. Als kleines Staatswappen wurde zusätzlich der Schild mit den bayerischen Rauten entworfen, welcher sich als Herzschild im großen Staatswappen wiederfindet.

Das kleine Staatswappen von Bayern

Bei dem kleinen Staatswappen von Bayern handelt es sich um einen Schild, der in Blau und Weiß (bzw. Silber) gerauteten Schild. Die Rautung verläuft schräg. Auf dem Schild ruht eine Blattkrone, auch Volkskrone genannt. Sie steht als Symbol für die Souveränität des Volkes nach dem Ende der Monarchie, welche in Bayern im Jahr 1918 abgeschafft wurde.

Das große Staatswappen von Bayern

Das große bayerische Staatswappen besteht aus einem gevierten Schild mit einem Herzschild. Im ersten Feld des Schildes ist ein aufgerichteter Löwe in Gold zu erkennen, der rot bewehrt ist und auf schwarzem Grund dargestellt wird. Das zweite Feld ist in Rot und Weiß geteilt, mit drei aus dem Weiß aufsteigenden Spitzen. Das dritte Feld zeigt auf weißem bzw. silbernen Grund einen blauen Panther mit goldener Bewehrung. Das vierte Feld schließlich zeigt übereinander drei schwarze, herschauende Löwen mit roter Bewehrung auf goldenem Grund. Der Herzschild ist schräg in Weiß (Silber) und Blau gerautet. Gehalten wird das gesamte Schild von zwei goldenen und rot bewehrten Löwen. Auf dem Schild ruht wiederum die Volkskrone mit fünf ornamentalen Blättern.

Erklärung der einzelnen Symbole im bayerischen Staatswappen

Der Goldene Löwe, der im schwarzen Feld dargestellt ist, diente ursprünglich als Zeichen der Pfalzgrafen am Rhein. Danach wurde es viele Jahrhunderte lang als gemeinsames Kennzeichen der altbayerischen sowie pfälzischen Wittelsbacher genutzt. Später stand der Löwe sowohl für den Bezirk Oberpfalz als auch für die bayerische Pfalz. Er steht seit 1950 im linken oberen (bzw. heraldisch rechten oberen) Feld.

Bei dem zweiten Feld mit rot-weißer Teilung mit Spitzen handelt es sich um den sogenannten „Fränkischen Rechen“. Er stammt aus der Zeit um 1350, wo er als Zeichen einiger Orte im Hochstift Würzburg genutzt wurde. Aktuell steht der Fränkische Rechen im Bayerischen Staatswappen für die fränkischen Regierungsbezirke. Hierbei handelt es sich um Oberfranken sowie Mittelfranken und Unterfranken.

Der aufgerichtete blaue Panther im unteren linken (bzw. heraldisch rechten) Feld zeigt eine goldene Bewehrung und wird auf weißem bzw. silbernen Grund dargestellt. Er stammt ursprünglich aus dem Wappen der in Niederbayern ansässigen Pfalzgrafen von Ortenburg. Später wurde er auch von den Wittelsbachern genutzt. Aktuell steht der blaue Panther für die sogenannten altbayerischen Regierungsbezirke. Hierbei handelt es sich um Niederbayern sowie Oberbayern.

Die drei schwarzen, herschauenden Löwen auf goldenem Grund und mit roter Bewehrung waren ursprünglich als Leoparden gedacht. Der Designer hat sie dem alten Wappen der Staufer, welche die Herzöge von Schwaben stellten, entnommen. Heute repräsentieren sie im Staatswappen den Regierungsbezirk Schwaben.

Der Herzschild ist in Weiß (bzw. Silber) gerautet. Das Rautenmuster ergibt sich daraus, dass die Raute in der heraldischen oberen rechten Ecke des Schildes Weiß ist. Der Herzschild wird heute offiziell als kleines Staatswappen von Bayern geführt und hierfür mit einer Volkskrone ergänzt.

Verwendung des bayerischen Staatswappens

Sowohl das kleine als auch das große bayerische Staatswappen dürfen ausschließlich von staatlichen Institutionen und Amtsträgern geführt werden. Für nichtstaatliche Verwendung wurden zusätzliche Landessymbole, auch Wappenzeichen genannt, eingeführt. Sie dürfen frei eingesetzt, solange damit kein hoheitlicher Charakter erweckt wird.