Wappen Brandenburg

Das Wappen Brandenburgs ist, im Vergleich zu den Landeswappen zahlreicher anderen Bundesländer, recht einfach gehalten. Es zeigt den sogenannten Brandenburgischen Adler. Dieser wird oft auch als Märkischer Adler oder als Roter Adler bezeichnet. Eben dieser Brandenburgische Adler findet sich außerdem in den Wappen vieler Städte und Gemeinden im Bundesland wieder. Dort wird er oftmals durch zusätzliche heraldische Symbole ergänzt oder aber leicht verändert dargestellt. Der Brandenburgische Adler wird unter anderem auch als askanischer oder markbrandenburgischer Adler bezeichnet. Die rührt von der erstmaligen Verwendung durch die Askanier bzw. durch die Verwendung im Wappen der Mark Brandenburg her.

Das Landeswappen von Brandenburg besteht aus einem roten Adler, der freischwebend auf einem weißen Schild dargestellt wird. Der Adler wird rot gezungt sowie mit goldener Bewehrung dargestellt. Der Adler wird mit ausgebreiteten Schwingen dargestellt. Zudem sind seine Fänge geöffnet. Jede der Schwingen ist mit einem goldenen Kleestängel belegt. In den Wappen von brandenburgischen Gemeinden oder Kommunen wird der Adler oft abgeändert dargestellt. So hat seine Bewehrung teils eine andere Farbe oder es sind nur einzelne Körperteile von ihm zu sehen. Weiterhin kann es vorkommen, dass die Schwingen keine Kleestängel tragen, dafür aber die Brust mit Zierelementen versehen ist. Oftmals trägt der Adler in solchen Fällen auch weitere heraldische Zeichen oder Wappen in seinen Fängen.

Betrachtet man Karten der ehemaligen Provinz Brandenburg um 1815 und zieht dabei die Grenzen dieser Provinz nach, so erinnern deren Umrisse stark an die Form eines Adlers mit ausgebreiteten Schwingen. Auch insofern ist also die Verwendung des Märkischen Adlers als Staatswappen von Brandenburg durchaus schlüssig.

Als Wappen des Landes Brandenburg wurden der Märkische Adler bzw. der gesamte Wappenschild mehrfach auf offiziellen Briefmarken verwendet, unter anderem 1992 und später 1997 als Zuschlagsmarke anlässlich des Oderhochwassers.

Nicht nur in Brandenburg selbst, sondern auch in den Wappen anderer Bundesländern und Regionen außerhalb Brandenburgs ist der Märkische Adler zu finden. Unter anderem wird er im Landeswappen von Mecklenburg-Vorpommern im unteren linken (heraldisch rechten) Feld dargestellt. In stark stilisierter Form ist er außerdem im Wappen der Landeshauptstadt Potsdam zu erkennen.

Erstmalig belegt ist die Verwendung des Märkischen bzw. Askanischen Adler für das Jahr 1170. Er ist auf einem Standbildsiegel aus dieser Zeit zu erkennen, das den Askanier Otto I. zeigt. Hier wurde der Adler auf einem Schild verwendet, das wohl vorrangig als Kampfschild verwendet wurde. Man geht davon aus, dass der Adler bereits in vorheraldischer Zeit als Familiensymbol der Askanier verwendet wurde und daher später von diesen nach der Erhebung zu Markgrafen weiter verwendet wurde. Unter anderem vielleicht deshalb, weil auf der der Stammburg der Askanier in Ballenstedt im Harz Adler horsteten.

Auch nachdem die Askanier in Brandenburg von anderen Herrschergeschlechtern abgelöst wurden, verblieb der Adler als Symbol im Wappen von Brandenburg. Die war sowohl unter den Wittelsbachern als auch unter den Luxemburgern und unter den Hohenzollern der Fall.

Generell weisen die Adler in den Wappen von Städten und Gemeinden nicht auf deren Lage in der Mark Brandenburg hin. Vielmehr sind sie in diesem Fall ein Beleg für die Ortsgründung durch die Markgrafen von Brandenburg.

Nachdem in Folge der sowjetischen Besatzung und der späteren Gründung der DDR eine Distanzierung von der ehemaligen preußischen Herrschaft erfolgte, wurde während des Bestehens der Deutschen Demokratischen Republik für das Land Mark Brandenburg ein Wappen gewählt, das erstmals seit vielen Jahrhunderten nicht den Märkischen Adler zeigte. Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde ab 1991 der brandenburgische Adler wiederum als Landeswappen geführt. Seine Darstellung im aktuellen Wappen ist der ursprünglichen, recht schlichten Gestaltung aus dem 12. Jahrhundert nachempfunden.